Nach Kriegsende wurde in der Ruchweid der Ausbau der bestehenden Wohnküche in eine kleine Ferienwohnung in Angriff genommen. Für Licht sorgten anfänglich Petrollampen. So ca. im Jahr 1950 begann das neue Zeitalter mit der Elektrifizierung. Unten am Bach, oberhalb beim grossen Stein, wurde der Bach gestaut. Darunter drehte ein ca. 150 cm grosses Wasserrad über eine Zahnradübersetzung eine alte Autolichtmaschine an. Vom Bach zur Hütte wurde eine Freileitung zu einer alten Lastwagenbatterie montiert. In der Hütte wurden Lampen mit 12V/25 und 40W montiert. Doch schon am Anfang war der Strom immer knapp und im Winter froren die Batterien ein und zerplatzten.

Nach ungefähr 5 Jahren wechselte Vetter Hannes das Holz-Wasserrad durch ein schnelllaufendes Stahlwasserrad aus. Die Stromspannung konnte verbessert werden und auch eine bessere Batterie trug zur Leistungssteigerung bei. Da der Bach im Sommer zeitweise nur wenig Wasser führte, wurde um das Jahr 1960 ein Versuch mit einer Turbine gemacht. Diese baute Hans Hartmann (Vaters Bruder) in der SBB Werkstat in Erstfeld. Als Druckrohre dienten alte Jaucherohre, die aber trotz Rechen aber immer wieder verstopften.

Ca. 1965 kam ein Wasserrad von rund 3 m Durchmesser mit Elivatorenbechern aus einer alten Mühle, hergestellt von Vetter Hannes in Sirnach in seinem Betrieb. Da mein Vater immer von einem 4 m Rad träumte, wurde dieser Traum schliesslich auch umgesetzt. 1979 wurde in der alten Eichsäge die Wasserradwelle ausgebaut und in der Ruchweid mit einer Seilbahn zum Bach abgeseilt. Nun versuchten wir mit Alternatoren den Wirkungsgrad zu erhöhen. Doch nach drei verbrannten Alternatoren kam eine Traktorenlichtmaschine zum Einsatz.

Was haben wir damals gelernt:

  1. Im Winter gefriert alles ein.
  2. Im Sommer fliest zu wenig Wasser.
  3. Im Herbst verstopft das Laub die Zuleitung.
  4. Durch die Freileitung von 100m ist bei 12 V der Spannungsabfall von 2V zu gross . Daher verbrannten auch die Alternatoren.
  5. Nach jedem Unwetter muss das Stauwehr vom Kies entleert werden.
  6. Bei jeder Inbetriebnahme der Hütte muss zuerst das Werk beim Bach gestartet werden und beim Verlassen der Hütte musste noch jemand zum Bach gehen und alles abstellen.

Nach dem Jahr 2000 begann dann die Ära mit Sonnen- bzw. Solarstrom. Im Moment ist nur noch das Speichern des Stromes an der unteren Grenze.

Doch im Notfall kann mit dem Benzingenerator nachgeholfen werden.

Jakob (Köbi) Hartmann Jona.